Lichterglanz

Wenn die Tage kürzer werden
Fasst uns alle hier auf Erden
Der Wunsch, es möge heller sein.
So ging es auch Herrn Bämmerlein.

Drum sprach er eines Tages, „Frau,
Ich hasse dieses Grau in Grau!
Ich geh jetzt in die Stadt hinein
Und kaufe ein paar Lichter ein.“

So ging Herr Bämmerlein um drei
Und kaufte, damit’s heller sei.
Er kam zurück und packte aus
Und verschönerte sein Haus.

Als Erstes kommt, so muss es sein,
Der Lichterkette schöner Schein,
Weil sie nun mal jeder hat.
„Sieh mal, Frau, fünfhundert Watt!“

An Daches First, am Tannenbaum
Zweihundert Meter Lichtertraum.
Und daneben steht im Schnee
Der Weihnachtsmann aus PVC.

Herrn Bämmerlein sein Santa Klaus
Sieht ganz und gar entzückend aus.
Er leuchtet hell am Tannengrün,
Weil in ihm dreißig Birnen glüh’n.

Und, so sind die guten Sitten,
Daneben steht der Rentierschlitten.
Rudolfs Nase blinkt in Rot,
Das war ein Sonderangebot.

Damit die Rentiere was seh’n
Zwei Scheinwerfer aus Halogen
Sind am Schlitten festgemacht.
An alles hat Herr B. gedacht!

Auch für die Fenster an dem Haus
(jedenfalls zur Straße raus)
Hat Herr Bämmerlein was Kleines,
Dafür aber extra Feines.

Ein Engelein, das lustig blinkt
Und freundlich auf die Straße winkt.
Daneben hängt ein bunter Stern,
Denn Farben haben alle gern.

Als Haus und Garten hell geschmückt,
Sind Bämmerlein und Frau entzückt.
Sie freuen sich ganz doll zu zweit
Ihr Licht besiegt die Dunkelheit.

Trotz Nacht und dunkler Winterzeit
Erkennt man jede Einzelheit.
Nur ganz hoch oben das zarte Licht

Vom Weihnachtsstern

Das sieht man nicht.

Illustration: Eine schwarze, stilisierte Silhouette einer kleineren Stadt mit hell erleuchteten Fenstern. Darüber ein dunkelblauer Himmel mit einem einzelnen kleinen Stern ganz oben in der Mitte.

 

 

© Sarina Stützer