John Green: The Fault in Our Stars (Das Schicksal ist ein mieser Verräter)

Gelesen als: gekauftes E-Book von Libreka
Erschienen: 5/2012

Ich-Erzählerin Hazel, 16, hat Schilddrüsenkrebs, Metastasen in der Lunge, unheilbar, aber derzeit im weiteren Wachstum gestoppt. In ihrer Selbsthilfegruppe lernt sie Augustus, 17, kennen, der eine Art Knochenkrebs durch die Amputation eines Beins überlebt hat. Die beiden kommen sich näher und brechen schließlich mit der Unterstützung einer Organisation, die krebskranken Kindern einen Wunsch erfüllt, von ihrer Heimat Indianapolis nach Amsterdam auf, um dort dem Autor von Hazels Lieblingsbuch, Peter van Houten, einige Fragen zu diesem Buch zu stellen. Viel mehr kann man über die Handlung guten Gewissens nicht verraten – nur so viel noch: Sie treffen ihn und sprechen mit ihm, aber die Geschichte ist dann noch lange nicht zu Ende, denn es geht in diesem Buch nicht um die herzzerreißende Erfüllung des letzten Wunsches eines krebskranken Kindes. In diesem Buch geht es ums Leben.

Wie ich das Buch fand? Furchtbar! Nicht dass es schlecht geschrieben ist, ganz im Gegenteil. Hazel beschreibt ihr Leben und das ihrer Umgebung, treffend und als Betroffene. John Green schreibt wunderbare Sätze und drückt Stimmungen durch Nuancen in der Sprache mit einer Leichtigkeit aus, die man nur bewusst wahrnimmt, wenn man genau hinsieht.
Aber ganz im Gegensatz zu Christine Westermann, aufgrund deren Rezension auf WDR2 ich das Buch überhaupt gelesen habe, bin ich trotz allen Humors nie den Gedanken losgeworden, dass es hier um junge Menschen geht, die Krebs haben; die daran sterben – oder ihn überleben.
Ich habe beim Lesen viel gelernt. Denn ich muss zugeben, ich bin eine derjenigen, die Hazel beschreibt. Eine derjenigen, die von sichtbarer Krankheit abgeschreckt wird, die allzu leicht die Person ausschließlich mit der Krankheit identifizieren, die Kranke ausgrenzen aus ihrer gesunden Welt, trotz des Wissens, dass der Wechsel auf die „andere Seite” ganz schnell gehen kann. Hazel ist mir in ihrer Entwicklung um Lichtjahre voraus. Und ich hoffe, dass das etwas ist, was ich von dem Buch mitnehmen kann.
Ich fand‘s trotzdem furchtbar. Mir ging es nach dem Lesen richtig, richtig schlecht. Hätte ich das vorher geahnt, hätte ich das Buch nicht gelesen. Trotz allem.

Und trotzdem: 4 von 5 Sternen
Widersprüchlich, ich weiß. Das ist es, was das Buch mit mir macht.

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